Dezember 1995 |
951207 |
ENERGIE-CHRONIK |
Laut einer Studie des Prognos-Instituts wird die Bundesregierung ihr erklärtes Ziel, die Kohlendioxid-Emissionen bis 2005 gegenüber 1990 um 25 Prozent zu vermindern, nicht erreichen. Das Institut errechnete eine Verminderung um lediglich 10,5 Prozent, falls es weder einen Kurswechsel in der Energiepolitik noch höhere Energiesteuern gebe. Die Opposition und der Deutsche Gewerkschaftsbund warfen der Regierung daraufhin Versagen vor. Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) widersprach der Studie: Nach ihrer Ansicht haben die Prognostiker die von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen zur Energieeinsparung nicht hinreichend berücksichtigt (DPA, 12.12.; Handelsblatt, 15.12.).<
Die Umweltminister der Europäischen Union nahmen am 18.12. einstimmig eine Entschließung an, wonach die Mitgliedsstaaten ab dem Jahr 2000 eine Verringerung des CO2-Ausstoßes auf Gemeinschaftsebene erreichen wollen. Über die Höhe der angestrebten Reduzierung besteht noch keine Einigkeit. Bundesumweltministerin Merkel plädiert für eine Minderung um zehn Prozent bis 2005 sowie um 15 bis 20 Prozent bis 2010 gegenüber 1990. Die Bundesregierung sei bereit, ihr weiterreichendes nationales Minderungsziel in eine gemeinsame Quotenregelung der EU-Staaten einzubringen (VWD, 18.12.).