Siemens betätigt sich zunehmend auch als Betreiber von Kraftwerken

Die Stromerzeugung durch "Independent Power Producers" hat inzwischen weltweit große Bedeutung gewonnen. Wie die Asea Brown Boveri AG (siehe 960107) trägt auch der Siemens-Konzern dieser Entwicklung Rechnung, indem er sich außerhalb Deutschlands zunehmend nicht nur als Lieferant, sondern auch als Mitinvestor und Mitbetreiber von Kraftwerken betätigt. Inzwischen ist er bei zwölf Projekten mit Kapitalanteilen bis zu 50 Prozent als Kraftwerksmitbetreiber engagiert. Mit den beiden britischen Stromunternehmen National Power und PowerGen werden in Ländern der Dritten Welt Kraftwerke gebaut und gemeinsam betrieben. Für China ist die Beteiligung an einem Kohlekraftwerk bereits vereinbart, zwei weitere sind geplant. Außerdem wird Siemens bald als Kraftwerksbetreiber in Indonesien, Pakistan und Indien, aber auch in Ländern wie Portugal und Spanien sowie in den USA auftreten. An entsprechende Aktivitäten in Deutschland ist nach Angaben des Chefs des Siemens-Bereichs Energieerzeugung, Adolf Hüttl, vorläufig nicht gedacht, zumal hier der Bedarf an Kraftwerken gesättigt sei. Ferner meinte Hüttl, daß bei den deutschen Stromversorgen momentan wenig Interesse vorhanden sei, sich gemeinsam mit Siemens an ausländischen Projekten zu beteiligen (Handelsblatt, 7.5.; Stuttgarter Zeitung, 7.5.; FAZ, 7.5.).