August 1996 |
960818 |
ENERGIE-CHRONIK |
Unter den Protesten von rund hundert
Kernkraftgegnern erfolgte am 1.8. der erste Spatenstich für
den neuen Forschungsreaktor FRM-II in Garching, der das alte "Atomei"
ersetzen wird. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU)
verteidigte dabei die umstrittene Verwendung hochangereicherten
Urans (HEU) zum Betrieb der Neutronenquelle. Es sei "unlauter",
wenn die USA ihre diesbezüglichen Bedenken aufrechterhielten,
denn allein in den USA würden rund ein Dutzend Neutronenquellen
aus physikalisch-technischen Gründen mit HEU betrieben (FR,
2.8.; taz, 2.8.; Tagesspiegel, 1.8.).
Nach Ansicht von Bündnis 90/Die Grünen werden mit der
Genehmigung des HEU-Konzepts für den neuen Forschungsreaktor
"die jahrelangen internationalen Bemühungen unterlaufen,
die Verbreitung von atomwaffenfähigem Uran einzudämmen".