März 1997 |
970304 |
ENERGIE-CHRONIK |
Das zwischen Union und SPD ausgehandelte Arbeitspapier für einen Energiekonsens (siehe 970205) bildet nach Ansicht der Kernkraftwerksbetreiber "eine geeignete Plattform für eine Verständigung zwischen Regierung und Opposition sowie den betroffenen Bundesländern". Dies erklärte Roland Farnung, Vorstandsvorsitzender der RWE Energie und Sprecher des Vorstandsvorsitzendenkreises Kernenergie am 20.3. in einem Brief an die Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU), der auch Kanzleramtschef Friedrich Bohl (CDU) und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) zuging. "Trotz schmerzhafter Veränderung des bisherigen Entsorgungskonzepts könnte eine Verständigung auf dieser Basis insgesamt einen Kompromiß darstellen, der unter Wahrung lebenswichtiger EVU-Interessen einen positiven Beitrag für den Wirtschaftsstandort Deutschland leistet", heißt es außerdem in dem Schreiben.
Die Deutsche Presse Agentur (26.3.) interpretierte
das Schreiben dahingehend, daß die Kernkraftwerksbetreiber
"erstmals deutlich Kompromißbereitschaft bei Entsorgungslösungen
erkennen lassen". Sie seien "offenbar bereit, zur Entlastung
von Gorleben mögliche weitere Zwischenlager zu finanzieren".