Mai 1997

970512

ENERGIE-CHRONIK


Geschäftemacher lockte Kapitalanleger mit Gewinnen aus "sauberen" Kraftwerken

Tausende von Kapitalanlegern werden voraussichtlich das Geld nicht wiedersehen, das sie der "Hanseatischen Aktiengesellschaft" (HAG) überlassen haben, um es in "saubere Elektrizitätswerke sowie Projekte zur Umweltverbesserung" zu investieren. Die Beteiligungen an Blockheizkraftwerken und Windkraftanlagen brachten statt der versprochenen Gewinne nur Verluste ein. Außerdem handelte es sich nach Ansicht des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen bei dieser Art Geldanlage um ein bankähnliches Geschäft mit genehmigungspflichtigen Einlagen, für das die HAG keine Genehmigung besaß. Als das Bundesaufsichtsamt deshalb jetzt die Rückzahlung aller Gelder forderte, meldete die HAG Konkurs an. Der in der Schweiz ansässige Inhaber der Firma, Günter Wagner, soll bereits in den siebziger Jahren zahlreiche Kapitalanleger durch Verkauf von Anteilen an Computerfirmen geschädigt haben (FR, 23.5.; Focus, 26.5.; FAZ, 31.5.).