Juli 1997 |
970710 |
ENERGIE-CHRONIK |
Um die Hürden für die Europäische
Währungsunion zu meistern, will die Bundesregierung in den
nächsten drei Jahren für 1,4 Milliarden Mark Öl-Reserven
verkaufen, die angelegt wurden, um im Falle einer erneuten Öl-Krise
die kurzfristige Versorgung der Bundesrepublik sicherzustellen.
Für die Internationale Energie-Agentur (IEA) zeichnet sich
damit ein "beunruhigender Trend" ab, der das erfolgreiche
Energiesicherungsprogramm der IEA unterhöhlen könne.
Die Bundesregierung argumentiert dagegen, daß die deutschen
Reserven derzeit für insgesamt 118 Tage reichten, während
das Erdölbevorratungsgesetz nur 90 Tage vorschreibe. Der
reine Bundes-Vorrat entspreche 19 Tagen, so daß noch 99
Tage durch die Einlagerungen beim bundeseigenen Erdölbevorratungsverband
und durch die Reserven der Mineralölfirmen abgedeckt seien
(FR, 14.7.; Handelsblatt, 17.7.; Tagesspiegel, 21.7.).