August 1997

970806

ENERGIE-CHRONIK


Badenwerk-Chef Goll leitet die neue Energie Baden-Württemberg AG

Die Fusion von Badenwerk und Energie-Versorgung Schwaben (EVS) rückwirkend zum 1. Januar 1997 (siehe 970504) ist am 20.8. auch von den Hauptversammlungen beider Unternehmen gebilligt worden. Die neue Energie Baden-Württemberg AG (EBW) mit Sitz in Karlsruhe ist der viertgrößte Stromversorger Deutschlands. Sie hat einem Umsatz von 8,1 Milliarden Mark hat und beschäftigt über 10 600 Mitarbeiter. Von den Anteilen entfallen 25 % auf das Land Baden-Württemberg, 70 % auf kommunale Eigner und 5 % auf Streubesitz. Der Gründungsaufsichtsrat wählte am folgenden Tag den bisherigen Badenwerk-Chef Gerhard Goll (55) zum Vorstandsvorsitzenden. Der bisherige EVS-Chef Wilfried Steuer (64) kandidierte aus Altersgründen nicht für den Vorstand (Handelsblatt, 21.8., Stuttgarter Zeitung, 21.8. u. 22.8.).

In seiner Rede auf der Badenwerks-Hauptversammlung kündigte Goll an, daß der neue Energiekonzern die Partnerschaften mit befreundeten Energieversorgungsunternehmen in Baden-Württemberg und außerhalb des Landes fortsetzen und intensivieren wolle: "Die Kooperation mit der Bayernwerk AG ist hier ebenso wichtig wie die mit der Neckarwerke Stuttgart AG", sagte Goll.

Nach Meinung der Stuttgarter Zeitung (20.8.) wird sich die neue EBW langfristig wohl mit dem Bayernwerk bzw. dem VIAG-Konzern liieren. Allerdings gebe es in Baden-Württemberg Besorgnisse, "bei einem Bündnis von den Fingerhakelspezialisten aus Bayern über den Tisch gezogen zu werden". Es sei deshalb möglich, daß sich die EBW außer den Neckarwerken Stuttgart AG zunächst erst noch die großen Stadtwerke in Mannheim, Freiburg, Friedrichshafen, Ulm und Heilbronn ins Boot holen werde, um ein halbwegs ebenbürtiger Partner von VIAG/Bayernwerk zu sein. Die Neckarwerke Stuttgart AG sind erst vor kurzem ebenfalls aus einer Fusion der Stuttgarter Stadtwerke mit dem Regionalversorger Neckarwerke entstanden (siehe 970706).