August 1997 |
970816 |
ENERGIE-CHRONIK |
Erfolglos verlief vom 31.7. bis zum 8.8. in Bonn eine UN-Klimakonferenz zur Vorbereitung des Weltklimagipfels, der für Ende des Jahres im japanischen Kyoto geplant ist. Im Oktober soll ein letztes Mal versucht werden, dem Gipfel zu Substanz zu verhelfen, indem z.B. Vereinbarungen über die Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase nach dem Jahre 2000 sowie die Überwachung dieser Minderungsziele getroffen werden. Die Bonner Konferenz wurde begleitet von Protestaktionen von Umweltverbänden, die vor allem den USA und Japan vorwerfen, Fortschritte beim Klimaschutz zu blockieren (Handelsblatt, 8.8.).
Der Gipfel in Kyoto ist das dritte Treffen im Gefolge der Konferenz von Rio (siehe 920601). Die beiden ersten Nachfolgekonferenzen hatten in Berlin (siehe 950402) und in Genf (siehe 960716) stattgefunden.
Unter der Überschrift "Der Treibhauseffekt
ist kein Märchen" warnte der Meteorologe Christian-Dietrich
Schönwiese in der Frankfurter Rundschau (5.8.) vor verharmlosenden
Darstellungen, die ein Risiko durch die Erwärmung des Klimas
als Folge des vermehrten Ausstoßes an Kohlendioxiden und
anderen Teibhausgasen in Abrede stellen. In Die Zeit (1.8.) wandte
sich der Klimaforscher Klaus Hasselmann gegen einen vorausgegangenen
Artikel im selben Blatt, in dem der Journalist Dirk Maxeiner den
Stand der wissenschaftlichen Forschung in verzerrender Weise so
dargestellt habe, als ob die Klima-Befürchtungen unbegründet
seien und die Wissenschaftler ihren Irrtum inzwischen selbst eingesehen
hätten.