Februar 1998

980202

ENERGIE-CHRONIK


RWE-Aktionäre beseitigen die mehrfachen Stimmrechte der kommunalen Anteilseigner

Die Aktionäre des RWE-Konzerns haben am 25.2. dem Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Kuhnt zur Abschaffung der kommunalen Mehrfachstimmrechte (siehe 970809) zugestimmt. Somit werden die kommunalen Namensaktien mit mehrfachem Stimmrecht in normale Stammaktien umgewandelt. Zum Ausgleich für den Verzicht erhalten die Kommunen eine Entschädigung von mindestens 1,15 Milliarden Mark. Diese Summe soll dadurch aufgebracht werden, daß die freiwerdenden knapp 136 Millionen Stimmen den Besitzern von bisher stimmrechtslosen Vorzugsaktien angeboten werden. Die Änderung wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 97,84 Prozent des angemeldeten stimmberechtigten Grundkapitals beschlossen (FAZ, 27.2.; Handelsblatt, 27.2.).

Die Frankfurter Allgemeine (27.2.) bemerkte: "Der fünftgrößte deutsche Industriekonzern hat damit einen weiteren Schritt unternommen, um den Stallgeruch eines öffentlichen Unternehmens abzustreifen."

Im Handelsblatt (25.2.) hieß es: "Damit schwindet der Einfluß der Kommunen. Aber mit einem Kapitalanteil von über 40 Prozent bleiben sie die beherrschende Macht unter den Anteilseignern. Der Klüngel könnte weitergehen."