Juni 1998 |
980614 |
ENERGIE-CHRONIK |
Zwei Wochen lang rätselten die Strahlenschützer Frankreichs, Italiens, der Schweiz und Deutschlands über erhöhte Cäsium-137-Konzentrationen in der Luft, ehe der spanische nukleare Sicherheitsrat (CSN) am 12.6. die Ursache bekanntgab: In einem Stahlwerk in Algeciras war Ende Mai eine Kapsel mit diesem radioaktiven Stoff unter Schrott geraten und eingeschmolzen worden. Die CSN will erst am 9.6. von der Firma unterrichtet worden sein. Daß die radioaktive Wolke ihren Meßstationen in Spanien entging, führt sie darauf zurück, daß der Wind sie zunächst in einem Bogen über das Mittelmeer getrieben habe. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wurden in der ersten Juniwoche auch in Deutschland zehnfach erhöhte Cäsium-137-Konzentrationen gemessen. Eine Gefährdung der Bevölkerung habe nicht bestanden (SZ, 15. u. 17.6.; taz, 16.6.).