August 1998 |
980824 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wie die Berliner Zeitung (28.8.) berichtet, schlug Bundesumweltministerin Angela Merkel im 24.8. dem Bundeskabinett vor, die umstrittenen Transporte zu den Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und England künftig in direkter unternehmerischer Verantwortung der Bahn abwickeln zu lassen. Bundeskanzler Kohl haben dies jedoch entschieden abgelehnt: Die Elektrizitätswirtschaft müsse gefälligst zu ihrer Verantwortung stehen müsse, eine Abwälzung der Verantwortung auf die gerade erst privatisierte Bahn komme nicht in Frage. In ähnlich scharfer Form habe sich Theo Waigel von dem Vorschlag distanziert.
Die Kernkraftwerksbetreiber hätten ursprünglich vorgeschlagen, die bisher als Auftraggeber der Transporte fungierende Firma Nukleare Transportleistungen GmbH (NTL), die Bahn-Fracht-Tochter Nuclear Cargo Service GmbH (NCS) und die von der Strombranche getragene Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) miteinander zu verschmelzen. Die Bundesumweltministerin habe dagegen auf "betreiberunabhängigen Transportunternehmen" bestanden. Es habe sich jedoch kein geeignetes Unternehmen gefunden. So sei es zu dem Vorschlag gekommen, der Bahn die Verantwortung zu übertragen.