September 1998 |
980905 |
ENERGIE-CHRONIK |
Greenpeace-Aktivisten errichteten am 15.9. vor dem Eingang der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) in Frankfurt eine zwei Meter hohe Mauer mit der Aufschrift "Sauberer Strom: Stromlobby mauert - Stromwechsel jetzt". Die Umweltorganisation setzte damit ihre Kampagne fort, mit der sie den Stromversorgern vorwirft, die Durchleitung von Strom aus regenerativen Energien durch überhöhte Durchleitungsentgelte zu blockieren (980806). In einer Presseerklärung gab sie an, daß im Rahmen der von ihr initiierten "Aktion Stromwechsel" bereits mehr als 10 000 Strombezieher mobilisiert worden seien, "die ihren Stromversorger wechseln wollen und umweltfreundlichen Strom verlangen" (FAZ/RMZ 17.9.).
Am 21.9. fand eine ähnliche Greenpeace-Aktion vor dem Bewag-Beratungszentrum im Berliner Stadtteil Steglitz statt, bei der symbolisch zwei überdimensionale Steckdosen ihren Anschluß vom "Klimakiller Bewag" zu einem "Ökostromproduzenten" wechselten (Tagesspiegel, 22.9.).
"Strom aus regenerativen Energien
kostet beim Transport durch fremde Netze nicht mehr und nicht
weniger als Strom aus Kohle oder Kernenergie", erklärte
VDEW-Präsident Heinz Klinger zu den von Greenpeace erhobenen
Vorwürfen. Die Verbändevereinbarung sorge für gleichberechtigten
Zugang aller Kunden zu allen Stromerzeugungsanlagen.