September 1998 |
980913 |
ENERGIE-CHRONIK |
Das ZDF-Magazin frontal warf in einer Sendung am 1.9. den deutschen Stromversorgern vor, in vielen Fällen den Stromkunden nicht die günstigsten Tarife zu berechnen, obwohl sie dazu verpflichtet seien. Sie betrieben bewußt eine "Vernebelungspolitik". Dadurch sei jede zweite Stromrechnung in Deutschland zu hoch, behauptete das Magazin.
"Die deutschen Stromversorger rechnen mit ihren Kunden korrekt ab", betonte demgegenüber der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Eckhard Schulz. Das in der Sendung zitierte Urteil des Oberlandesgerichts München, das einen Energieversorger zur Rückzahlung von knapp 17 000 Mark an ein mittelständisches Unternehmen verurteilte, betreffe einen Einzelfall aus dem Bereich der Sondervertragskunden. Von den 35 Millionen Haushalten in Deutschland komme ohnehin nur etwa ein Prozent der Kunden, die in der Nacht überdurchschnittlich viel Strom verbrauchen, für den günstigeren Schwachlast-Tarif in Frage.