November 1998

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ENERGIE-CHRONIK


Wettbewerb führte in USA zu extremen Schwankungen des Strompreises

In den USA hat die vor sechs Jahren durchgeführte Liberalisierung zu extremen Schwankungen des Strompreises geführt. So kletterte im Juni dieses Jahres, als eine Hitzewelle an der Ostküste erhebliche Lieferengpässe bewirkte, der Marktpreis für eine Megawattstunde Strom von sonst durchschnittlich etwa 25 Dollar einige Tage lang auf 7500 Dollar. Dies berichtete Dieter Waffel, der bisher beim größten US-Stromproduzenten Tennessee Valley Authority (TVA) für Stromhandel und Risikomanagement tätig war und ab 1. Dezember im Vorstand der PreussenElektra AG für die Bereiche Energiewirtschaft, Marketing und Vertrieb zuständig sein wird. Die Strompreis-Explosion sei deshalb entstanden, weil die Stromversorger ihre Kapazitäten unter Kostengesichtspunkten stark eingeschränkt hätten und deshalb nicht mehr in der Lage gewesen seien, angemessen auf Nachfragespitzen zu reagieren. Inzwischen habe ein Umdenken eingesetzt und würden die Kraftwerkskapazitäten wieder ausgebaut (FAZ, 6.11.).