September 2017

170910

ENERGIE-CHRONIK


Innogy und Statkraft erhalten Zuschlag für Windpark vor der englischen Küste

Die RWE-Tochter Innogy hat gemeinsam mit der norwegischen Statkraft den Zuschlag für den geplanten Offshore-Windpark Triton Knoll vor der Ostküste Englands erhalten. Wie sie am 11. September mitteilte, ist das von ihr geführte Projekt als eines der kostengünstigsten und wettbewerbsfähigsten Offshore-Windprojekte aus der aktuellen Auktion hervorgegangen. Der bezuschlagte Großhandelspreis betrage 74,75 Britische Pfund je Megawattstunde. Das sind gegenwärtig 84,62 Euro/MWh bzw. 8,5 Cent/kWh.

Vereinbarter Großhandelspreis bleibt 15 Jahre lang verbindlich

In Großbritannien werden neue Erneuerbare-Energien-Anlagen seit dem 1. April 2015 nach einem als "Contract for Difference" (CfD) bezeichneten Mechanismus gefördert. In der aktuellen Auktionsrunde konnten sich zuvor qualifizierte Bieter vom 14. bis 18. August 2017 um die Förderung ihres Projektes bewerben. Der CfD-Mechanismus sieht vor, dass Ökostromprojekte über 15 Jahre gefördert werden und in dieser Zeit eine garantierte Vergütung für den erzeugten Strom erhalten. Verkauft wird der Strom am Großhandelsmarkt. Liegt der dort erzielte Preis unter der in der CfD-Auktion bezuschlagten Vergütung, wird den Unternehmen die Differenz erstattet. Liegt der erzielte Preis darüber, müssen die Unternehmen Zahlungen leisten. Die in der Auktion erfolgreichen Unternehmen erhalten dabei 15 Jahre lang den höchsten in der Auktion bezuschlagten Preis pro erzeugter Megawattstunde – unabhängig von dem Preis, den sie selbst geboten haben. Das Budget zur Förderung einer bestimmten Technologie ist gedeckelt. Deshalb kommen nur die kostengünstigsten Projekte zum Zuge.

Neuestes Offshore-Modell von Vestas hat Nennleistung von 9,5 MW

An dem Projekt Triton Knoll sind Innogy und Statkraft jeweils zur Hälfte beteiligt. Der Windpark soll über eine installierte Leistung von 860 MW verfügen und ab 2021 in einer Wassertiefe von durchschnittlich 18 Metern errichtet werden. Als Lieferant ist der dänische Hersteller Vestas vorgesehen. Die rund 90 Anlagen vom Typ V164-9,5 haben jeweils eine Nennleistung von 9,5 MW und werden auf Monopiles am Meeresboden verankert. Die Höhe bis zur Rotorblattspitze beträgt 187 Meter. Als Baukosten werden rund zwei Milliarden Pfund bzw. 2,2 Milliarden Euro genannt. Die endgültige Investitionsentscheidung soll bis Mitte 2018 getroffen werden.

Die Innogy SE hat vom Mutterkonzern RWE das komplette Erneuerbaren-Geschäft mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt rund 3,7 Gigawatt übernommen. Davon entfallen über 900 Megawatt auf Offshore-Windparks. Der größte Teil ihrer Erträge stammt aber bisher noch aus dem ebenfalls übernommenen Netzgeschäft (161111). Bis 2019 will sie 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien investieren.

 

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