Januar 2000 |
000104 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 26.1. mitteilte, hat es fünf Castor-Transporte mit bestrahlten Brennelementen aus den Kraftwerken Biblis, Neckarwestheim und Philippsburg ins Zwischenlager Ahaus genehmigt. Der erste Transport könne voraussichtlich frühestens ab August erfolgen. Im übrigen liege es in der Entscheidung der Kernkraftwerksbetreiber, von den erteilten Genehmigungen Gebrauch zu machen (Handelsblatt, 27.1.).
Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Peer Steinbrück (SPD) und die Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) wandten sich gegen eine Wiederaufnahme der Transporte nach Ahaus. Offenbar geschah dies mit Blick auf die Landtagswahlen, die im Mai in Nordrhein-Westfalen stattfinden.
Mit einer Wiederaufnahme der Transporte nach Gorleben wird erst zum Jahresende gerechnet. Sicherheitsexperten befürchten, dass es andernfalls zu massiven Störungen der Expo 2000 in Hannover kommen könnte, wie sie von militanten Kernkraftgegnern bereits angedroht wurden (Hann. Allgemeine, 27.1.).
Seit Mai 1998 sind keine derartigen Transporte
mehr erfolgt. Damals waren unzulässige radioaktive Verunreinigungen
an Transportbehältern festgestellt worden (
980501). Im Einvernehmen mit der damaligen Bundesumweltministerin
Angela Merkel (CDU) hatten die KKW-Betreiber daraufhin einen Transportstopp
beschlossen, bis die Ursachen der radioaktiven Verunreinigungen
vollständig geklärt seien. Nach Feststellung von BfS-Präsident
König ist inzwischen für innerdeutsche Transporte die
erforderliche Vorsorge getroffen. Für die Wiederaufnahme
der Transporte aus dem und ins Ausland seien die Prüfungen
noch nicht abgeschlossen.