September 2000 |
000908 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im Streit um die Zukunft der Bewag und
die Übernahme der ostdeutschen Verbundgesellschaft Veag (000801) zeichnete sich im September
noch keine Einigung ab. Am 25.9. präsentierte der US-Konzern
Southern Energy ein Papier, in dem er der Hamburger HEW und ihrem
schwedischen Großaktionär Vattenfall die gemeinsame
Führung des Berliner Stromversorgers Bewag anbot. Ferner
schlug er vor, dass sich HEW und Bewag gemeinsam um die Übernahme
des ostdeutschen Verbundunternehmens Veag sowie des Braunkohlenförderers
Laubag und des Regionalversorgers Envia bemühen sollten,
deren Eigentümerkreis aufgrund der Auflagen der Kartellbehörden
ebenfalls neu geordnet werden muss (000603).
Allerdings will Southern bei dieser "echten Partnerschaft"
die Aktienmehrheit an der Bewag halten. HEW und Vattenfall lehnten
es ab, sich zu dem Southern-Vorschlag inhaltlich zu äußern,
da sie ihn erst aus der Presse erfahren hätten. Nötig
seien "ernsthafte Gespräche und keine Schaueffekte",
hieß es bei Vattenfall. Ein HEW-Sprecher bekräftigte,
dass man weiterhin die Mehrheit der Bewag-Aktien erwerben wolle,
um dann gemeinsam mit der Bewag die zum Verkauf stehenden Unternehmen
Veag, Laubag und Envia zu übernehmen (Handelsblatt, 26.9.;
FAZ, 26.9.; Börsen-Zeitung, 26.9.).