April 2001 |
010413 |
ENERGIE-CHRONIK |
Beim Wettbieten um den spanischen Stromversorger Hidrocantabrico (010216) hat das Konsortium aus Ferroatlantica und Energie Baden-Württemberg (EnBW) mit 27,3 Euro pro Aktie das höchste Angebot vorgelegt. RWE hatte zuletzt 26 Euro geboten. Da zur Nachbesserung keine Möglichkeit mehr bestand, zog sich RWE zurück, nachdem der Verwaltungsrat von Hidrocantabrico die EnBW-Offerte gebilligt hatte. Der spanische Mischkonzern Ferroatlantica kann nun mit finanzieller Hilfestellung der EnBW rund 60 Prozent der Anteile von Hidrocantabrico übernehmen. Die EnBW will sich ihrerseits mit fünfzig Prozent an Ferroatlantica beteiligen und so zumindest indirekt beim kleinsten der vier spanischen Stromkonzerne einsteigen. Weitere 19,2 Prozent von Hidrocantabrico gehen an das konkurrierende Bieterkonsortium um die Electricidade de Portugal (EDP) und die spanische Regionalbank Cajastur, die bereits 15 Prozent des Kapitals besitzen.
Ungeachtet ihrer Kapitalmehrheit verfügen EnBW und Ferrroatlantico bisher nur über ein Zehntel der Stimmrechte. Um die Stimmrechte der Kapitalbeteiligung anzupassen, wäre eine Dreiviertelmehrheit der Hauptversammlung notwendig, in der EDP und Castajur über ein Viertel der Stimmen verfügen. Voraussichtlich folgt deshalb der Bieterschlacht nun ein Tauziehen um die Kontrolle des Unternehmens (Handelsblatt, 6. 4. u. 12.4.; FTD, 2.4. u. 20.4.).