November 2001

011105

ENERGIE-CHRONIK


Zweiter Rücktransport aus La Hague ohne größere Behinderungen

Nach rund drei Tagen Fahrt durch Frankreich und Deutschland erreichten am 14. November sechs Transportbehälter aus La Hague das Zwischenlager Gorleben. Es handelte sich um die zweiten der von Frankreich verlangten Rücktransporte von Abfällen aus der Wiederaufarbeitung von Brennstäben für deutsche Kernkraftwerke (001020), mit denen im März begonnen worden war. Kernkraftgegner hatten erneut massive Aktionen angekündigt ( 011002). Die Proteste und Behinderungsversuche waren aber deutlich schwächer als beim ersten Transport (010304). Erst auf den letzten fünfzig Kilometern in Niedersachsen mußte der Zug mehrfach gestoppt werden, weil trotz des Einsatzes von insgesamt über 17.000 Polizisten und Bundesgrenzschützern Demonstranten auf die Gleise vorgedrungen waren. So schoben vor Lüneburg zwei Männer Metallrohre unter die Gleise und ketteten sich aneinander. Vor Dannenberg hängten sich fünf Demonstranten mit Seilen an eine Brücke. Zuletzt blockierten Demonstranten zwölf Stunden lang die Straße vom Verladebahnhof Dannenberg zum Zwischenlager Gorleben. Sie wurden dann aber von der Polizei beiseite geräumt, so daß der Transport das letzte Stück auf der Straße unbehindert zurücklegen konnte. Die Polizei nahm 780 Blockierer vorübergehend in Gewahrsam. Es kam zu 45 Festnahmen, 460 "Platzverweisen" und zu 103 Strafanzeigen (FAZ, 15.11.; FR, 14.11.).