November 2001 |
011107 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der neue HEW-Vorstandsvorsitzende Klaus Rauscher hat inzwischen in Abstimmung mit Vattenfall einen "Masterplan" für das neue Unternehmen erstellt, das bis Ende 2002 aus dem Zusammenschluß von HEW, Veag und Laubag entstehen soll. Es trägt weiterhin den Arbeitstitel "Neue Kraft". Am 25.November nahmen die Aufsichtsräte von HEW, Veag und Laubag den Plan und die damit verbundenen Personalvorschläge zustimmend zur Kenntnis. Demnach wird Rauscher Vorstandsvorsitzender der Holding "Neue Kraft".
Den Bereich Technik/Erzeugung leitet Kurt Häge. Für Infrastruktur/Netz/Wärme wird Berndt-Olof-Helzèn zuständig. Den Bereich Finanzen/Handel übernimmt Joachim Lubitz und für den Vertrieb wird Hans-Joachim Reh zuständig . Als Arbeitsdirektor fungiert Martin Martiny. Bis auf Martiny (Veag) und Häge (Laubag) kommen alle designierten Vorstandsmitglieder aus dem bisherigen Vorstand von HEW.
Der Veag-Vorstandsvorsitzende Jürgen Stotz gibt dieses Amt zum Jahresende auf. Er übernimmt stattdessen je ein Mandat im Aufsichtsrat von Veag und Laubag und soll künftig dem Vattenfall-Chef Lars G. Josefsson und Rauscher beim Aufbau der "neuen Kraft" beratend zur Seite stehen.
Die Architektur des neuen Konzerns ist nach Rauschers Angaben so angelegt, daß die Bewag jederzeit dazu stoßen kann. Gegenüber der "Welt" (7.11.) zeigte sich der designierte Chef des neuen Unternehmens "überzeugt davon, daß die Bewag über kurz oder lang in den Verbund eintreten wird". Zugleich signalisierte er Interesse an dem Bewag-Paket von Mirant, falls die Amerikaner sich zurückziehen sollten. Mirant ließ umgehend dementieren, daß die Absicht bestehe, sich von Bewag-Anteilen zu trennen (Berliner Zeitung, 10.11.; DPA, 7.11.)
Sowohl der schwedische Vattenfall-Konzern als auch die Berliner Bewag bewerben sich um die Übernahme von maximal 24,9 Prozent des polnischen Stromversorgers Stoen. Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen Vattenfall und Mirant über die Bildung einer "Neuen Kraft" im deutschen Strommarkt (010901) wurde dies in Branchenkreisen mit Aufmerksamkeit registriert. Die Vattenfall-Tochter HEW und Mirant sind mit jeweils 45 Prozent die Hauptaktionäre der Bewag (Handelsblatt, 19.11.).
Bewag-Chef Dietmar Winje hatte nach dem Scheitern der Verhandlungen erklärt, die Bewag wolle "den bereits eingeschlagenen erfolgreichen Weg zunächst allein weiter gehen und noch intensiver auf dem nationalen und dem europäischen Energiemarkt agieren". Er rechne dabei mit der Unterstützung beider Hauptaktionäre.