August 2002

020807

ENERGIE-CHRONIK


EnBW übernimmt Regionalversorger KWL und KWR am Hochrhein

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) erwarb am 1. August 2002 die Aktienmehrheit von 76,6 Prozent an der Kraftwerk Laufenburg AG (KWL), die bisher von der Schweizer Watt AG gehalten wurde. Zugleich übernahm sie damit die Kraftübertragungswerke Rheinfelden AG (KWR), die seit Mai 2002 eine 69,28-prozentige KWL-Tochter sind. Die Übernahme der beiden Regionalversorger durch die EnBW war erwartet worden, nachdem EnBW und E.ON Energie sich mit den Nordostschweizerischen Kraftwerken (NOK) über den Verkauf ihrer Beteiligungen an der Watt AG geeinigt hatten (020504). Die Kartellbehörden müssen jedoch noch ihre Zustimmung geben.

KWL und KWR betreiben die Hochrhein-Laufwasserkraftwerke Laufenburg, Rheinfelden (020812) und Grenzach-Wyhlen sowie weitere Wasserkraftwerke. Über die gemeinsame Betriebsführungsgesellschaft EnergieDienst GmbH (980910) und eigene Netze versorgen sie mehr als 200.000 Stromkunden mit Schwerpunkt im südlichen Württemberg. Ihren Wasserkraft-Strom vermarkten sie über die gemeinsame Öko-Strom-Tochter NaturEnergie AG (990524).

Ihre Beteiligungen am schweizerischen Kernkraftwerk Leibstadt (KWL 7,5 und KWR 5 Prozent) haben die beiden ehemaligen Watt-Töchter inzwischen verkauft. KWR trennte sich außerdem von einer dreiprozentigen Beteiligung am Kernkraftwerk Obrigheim. Ende Juni warb die NaturEnergie AG damit, daß ihre Gründungsgesellschafter "ab sofort frei von Atomkraftwerksbeteiligungen" seien.

Watt AG jetzt ganz im Besitz von NOK

Die Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK) haben inzwischen auch die restlichen zwanzig Prozent an der Watt AG gekauft, die bisher von der Credit Suisse Group gehalten wurden. Durch den Erwerb der Anteile von E.ON und EnBW besaßen sie bisher achtzig Prozent (020504). Die EU-Kommission hat die Übernahme am 14. Juni im vereinfachten Fusionsverfahren gebilligt.