November 2002

021109

ENERGIE-CHRONIK


Insolvenz von TXU Europe belastet Stadtwerke Kiel und Braunschweig

Die in London ansässige europäische Tochter des US-Energiekonzerns TXU hat am 19. November Insolvenz beantragt. Ein Londoner Gericht ordnete daraufhin die Zwangsverwaltung an, die nach britischem Recht ein zahlungsunfähiges Unternehmen befristet vor den Ansprüchen der Gläubiger schützt und die Fortsetzung der Geschäftstätigkeit ermöglicht. Der Zwangsverwalter ist auch der neue Ansprechpartner für die deutschen TXU-Töchter, zu denen die Stadtwerke Braunschweig und Kiel sowie der Stromhändler ares-energie-direkt gehören. Schon vor der Beantragung der Insolvenz hatte TXU die Absicht zum Verkauf der deutschen Beteiligungen bekanntgegeben. Bei der Suche nach einem neuen Mehrheitseigentümer haben beide Stadtverwaltungen ein Mitspracherecht.

Betriebsrat erstattet Strafanzeige gegen Vorstände

Der Betriebsrat der Stadtwerke Kiel erstattet im November Strafanzeige gegen die beiden Direktoren, die von TXU in den Vorstand entsandt worden waren. Die Arbeitnehmer werfen den Vorständen vor, Millionensummen aus den Stadtwerken in den TXU-Konzern verschoben und damit den Tatbestand der Untreue erfüllt zu haben. Die Manager bestreiten die Vorwürfe. (Nordd. Rundschau, 20.11.)

Der in Dallas ansässige US-Konzern war Anfang Oktober ins Schleudern geraten. Vor allem in Europa waren durch teure Einkäufe und eine verfehlte Geschäftspolitik enorme Verluste entstanden. TXU gab deshalb bekannt, daß die europäischen Aktivitäten mit Verlusten von 2,6 Milliarden Euro abgeschrieben und beendet würden.

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