November 2002

021113

ENERGIE-CHRONIK


Risse im Primärkreislauf des KKW Unterweser

Wie das Bundesumweltministerium am 14. November 2002 mitteilte, wurden an drei Dampferzeugern des Kernkraftwerks Unterweser Risse festgestellt. Ein Leck in diesem Bereich könne die Kühlung des Reaktorkerns gefährden. Das Ministerium verlange deshalb vor der Wiederinbetriebnahme des Reaktors eine lückenlose Aufklärung und vollständige Ursachenbeseitigung. Es habe einen Bericht der niedersächsischen Landesatomaufsicht angefordert und das Ereignis auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Reaktor-Sicherheitskommission am 12. Dezember gesetzt.

Das KKW Unterweser verfügt über einen Druckwasserreaktor mit einer Leistung von 1410 MW und wurde 1978 in Betrieb genommen. Es wurde im August zur Revision vom Netz genommen. Der Stillstand verlängerte sich, weil im September beim Wiederanfahren ein Schaden am Generator auftrat.

Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministerium gab es bisher im Kernkraftwerk Unterweser überwiegend meldepflichtige Ereignisse der Kategorie N mit der INES-Einstufung 0. Bei zwei Ereignissen, die 1996 und 1999 bei der Durchführung von Revisionsarbeiten auftraten und auf Bedienungsfehler zurückzuführen waren, wurde eine Zuordnung in die Stufe 1 der internationalen Meldeskala vorgenommen. Zum bisher sicherheitstechnisch bedeutsamsten Ereignis kam es 1998, als infolge einer Störung der Turbinenölversorgung eine der vier Frischdampf-Sicherheitsarmaturen-Stationen blockierte. Dieses Ereignis wurde in die Kategorie "Eilt" eingestuft und aufgrund der menschlichen Fehlhandlungen der Stufe 2 der internationalen Meldeskala (INES) zugeordnet (980615, 981017).