Dezember 2003

031211

ENERGIE-CHRONIK


MVV trennt sich von Beteiligung an Stadtwerken Meißen

Die Mannheimer MVV Energie AG hat sich von ihrer zwölfprozentigen Beteiligung an den Stadtwerken Meißen (Sachsen) getrennt und diese an die Stadt Meißen zurückgegeben. In einer Pressemitteilung vom 12. Dezember 2003 zitierte das Unternehmen seinen neuen Vorstandsvorsitzenden Rudolf Schulten mit den Worten: "Der relativ geringe Anteil an einem vergleichsweise kleinem Stadtwerk war für uns strategisch ohne Bedeutung. Der Verkauf passt daher gut in unsere Fokussierungsstrategie, zumal wir mit der Transaktion einen Ertrag von knapp fünf Millionen Euro erzielt haben."

Die MVV Energie hatte die Beteiligung 1994 erworben. Die Stadt Meißen behielt ein bis Ende 2003 geltendes Rückkaufsrecht, das sie jetzt in Anspruch nahm. Offenbar ist der Rückkauf auch im Zusammenhang mit der Bestandsaufnahme und kritischen Sichtung sämtlicher MVV-Engagements zu sehen, die der neue Vorstandsvorsitzende Schulten angekündigt hat (031012).

Die MVV verfügt über weitere Beteiligungen an den Stadtwerken Offenbach, Solingen und Ingolstadt (jeweils 49,9 Prozent) und an den Stadtwerken Buchen (25,1 Prozent). Außerdem ist sie in Ostdeutschland mit ihrer Tochter Köthen Energie GmbH in der kommunalen Energieversorgung tätig.

Auch Anteile an "Aquamundo" verkauft

Am 23. Dezember 2003 teilte die MVV Energie mit, daß sie sich auch von ihrer 33prozentigen Beteiligung an der Aquamundo GmbH getrennt habe. Dieses Unternehmen wurde im Jahr 2000 gemeinsam von der MVV Energie, dem Elektronik-Konzern ABB und dem Bauunternehmen Bilfinger Berger gegründet, um weltweit Projekte der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung zu planen, zu finanzieren und zu betreiben. Die MVV Energie setze damit die Konzentration aufs Kerngeschäft fort, erklärte der Vorstandsvorsitzende Schulten. Die beiden ursprünglichen Partner ABB und Bilfinger Berger hatten ihre Anteile bereits im April 2003 an die Inframan GmbH verkauft, die zur saudi-arabischen Amiantit-Gruppe gehört.