Juli 2004

040714

ENERGIE-CHRONIK


EnBW erwirbt weitere Beteiligung an Stadtwerken

Die Stadt Emmendingen, die ihre Stadtwerke bisher als Eigenbetrieb führt, wird diese zum 1. September in eine neu zu gründende "Stadtwerke Emmendingen GmbH" einbringen, an der sich die Energie Baden-Württemberg (EnBW) mit 49,9 Prozent beteiligt. Gleichzeitig übernimmt die neue Stadtwerke-Gesellschaft von der EnBW das örtliche Stromnetz und vom Regionalversorger Badenova das Gasnetz. Dies beschloß am 29. Juni der Emmendinger Gemeinderat, nachdem sich durch das Auslaufen der Konzessionsverträge mit den bisherigen Strom- und Gasversorgern die Chance zu einer Neuordnung der kommunalen Versorgungsstruktur ergeben hatte. Bisher waren die Stadtwerke Emmendingen nur für die Wasser- und Fernwärmeversorgung der rund 26000 Einwohner im Stadtgebiet zuständig. Die EnBW wird zusätzlich zur Einbringung von Netz und Kunden in die neue GmbH einen Barausgleich leisten.

Außer der EnBW hatten sich die Badenova, die Energie GmbH Triberg (EGT) und die Alb-Elektrizitätswerke Geislingen als Partner beworben. Die Entscheidung des Gemeinderats zugunsten der EnBW fiel In geheimer Wahl mit 25 von 36 Stimmen.

EnBW Regional an 36 Stadtwerken beteiligt

Die EnBW versorgt noch rund 800 Gemeinden direkt mit Strom. Beim Auslaufen bzw. bei Nichtverlängerung der Konzessionsverträge haben die Gemeinden nach § 13 EnWG die Möglichkeit, die Verteilnetze "gegen Zahlung einer wirtschaftlich angemessenen Vergütung" zu übernehmen, wie dies unlängst in der Stadt Villingen-Schwenningen geschehen ist (040211). Als Alternative bietet sich - wie jetzt in Emmendingen - die Gründung gemeinsamer Stadtwerke an.

Die EnBW hält über die EnBW Regional AG bisher 36 Beteiligungen an Stadtwerken. Die EnBW Regional ist außerdem für die unternehmenseigenen Verteilnetze, den Vertrieb von Dienstleistungen an Gemeinden und die allgemeine Kontaktpflege im kommunalen Bereich zuständig. Die EnBW Regional entstand Mitte 1999 aus der Zusammenlegung von Badenwerk AG und Energie-Versorgung Schwaben AG (990617), die nach ihrer Verschmelzung zur Energie Baden-Württemberg (970806) für kurze Zeit noch als Regionalversorger unter dem Dach des neuen EnBW-Konzerns weiterexistiert hatten (990617).

Apcoa-Verkauf vollzogen

Der seit Frühjahr 2004 angekündigte Verkauf der Apcoa Parking AG an eine englische Investmentgruppe (040306 u. 040412) ist von der EU-Kommission genehmigt worden. Mit Wirkung vom 30. Juni übernahm daraufhin die Londoner Investcorp die bisher zum EnBW-Konzern gehörende Salamander-Tochter.