August 2004 |
040811 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stadt Bad Salzuflen hat darauf verzichtet, die Stromversorgung der Ortsteile Ehrsen, Hölsen, Holzhausen-Sylbach, Papenhausen, Pillenbruch, Wülfer und Wüsten selbst zu übernehmen. Das Netz in diesen Ortsteilen hatte ursprünglich Wesertal gehört und war mit dem Verkauf des Regionalversorgers (020401) in den Besitz von E.ON gelangt. Da der Konzessionsvertrag Ende 2003 ausgelaufen war, hätte für die Stadt die Möglichkeit zum Netzkauf bestanden. Es existierte sogar ein entsprechender Vorvertrag, der dann jedoch wieder auf Eis gelegt wurde. Anfang August unterzeichneten die Stadt und der Regionalversorger E.ON Westfalen-Weser (030708) einen neuen Konzessionsvertrag, der E.ON die Stromversorgung dieser Ortsteile für die Dauer von zehn Jahren weiterhin überläßt. Peter Villis, Vorstandsmitglied von E.ON Westfalen-Weser, wertete die Vertragsunterzeichnung als gutes Signal für weitere anstehende Konzessionsverhandlungen mit den Kommunen der Region. (Lippische Landes-Ztg., 3.8.)
Im restlichen Gebiet von Bad Salzuflen gehört das Stromnetz den Stadtwerken. Deren Vorlieferant war ursprünglich Wesertal. Nachdem Wesertal vom finnischen Fortum-Konzern übernommen worden war, wechselten die Stadtwerke Anfang 2000 zur E.ON-Vorgängerin PreussenElektra, die ihnen im damaligen Konkurrenzkampf mit Fortum ein günstiges Angebot gemacht hatte (991210)
Laut "Cellesche Zeitung" (19.8.) wird die Stadt
Celle bis zum Jahr 2014 hochgerechnet 18 Millionen Euro verlieren, weil
sie die Energiesparte der Stadtwerke vor fünf Jahren an die E.ON-Tochter
Avacon verkauft hat (siehe 991008 u. 000308).
"Der Verkauf war ein gravierender Flop", zitierte das Blatt den Aufsichtsratsvorsitzenden
der Stadtwerke Hannover, Walter Meinhold, der sich vor vier Jahren gegen
ähnliche Pläne zum Verkauf der Stadtwerke Hannover gewandt hatte
(000815). Die Stadt Celle habe zwar seinerzeit
eine Beteiligung von 2,28 Prozent an Avacon erhalten, doch seien die daraus
resultierenden Einnahmen erheblich geringer als die entgangenen Gewinne.
Ab 2015 entfielen außerdem die Einnahmen für die Verpachtung
des Stadtwerke-Geländes und Vergünstigungen bei der Wasserversorgung,
wodurch der Stadt zusätzlich pro Jahr 2,4 Millionen Euro entgehen
würden.