Februar 2005 |
050209 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der finnische Fortum-Konzern will E.ON Finland übernehmen. Die E.ON-Tochter entstand erst vor drei Jahren durch den Einstieg des E.ON-Konzerns beim lokalen Stromversorger Espoon Sähkö (011009). E.ON Finland versorgt etwa 180.000 Kunden mit Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Strom und Wärme.
Aufgrund eines Vertrags mit E.ON besitzt Fortum das Recht, den 65,6-Prozent-Anteil des Hauptaktionärs ab Anfang 2005 drei Monate lang für 38 Euro je Aktie zu kaufen. Weiterer Großaktionär der finnischen E.ON-Filiale ist jedoch mit 34,2 Prozent die Stadt Espoo, eine Vorstadt von Helsinki, in der das Unternehmen mit 424 Mitarbeitern seinen Sitz hat. Aufgrund einer Aktionärsvereinbarung darf E.ON seine Anteile nur mit Zustimmung der Stadt Espoo verkaufen. Bisher war Espoo dazu nicht bereit. E.ON lehnte es deshalb unter Berufung auf die Aktionärsvereinbarung ab, die Fortum zugestandene Option zu erfüllen.
Am 17. Februar teilte der Fortum-Konzern mit, daß er das Kaufangebot an die Stadt Espoo bis 28. April verlängere. Er hat Espoo 257 Millionen Euro geboten. Für den Erwerb der E.ON-Anteile würden weitere 390 Millionen Euro fällig, so daß sich eine Gesamtsumme von 647 Millionen Euro ergibt.
Wie E.ON am 24. Januar mitteilte, erhielt Fortum die jetzt fällige Option auf E.ON Finland bereits im April 2002 eingeräumt, als die Finnen ihrerseits den deutschen Regionalversorger Wesertal an E.ON verkauften (020401). Beim Abschluss dieser Optionsvereinbarung sei Fortum über die einschränkenden Bedingungen in der Aktionärsvereinbarung informiert gewesen.