Oktober 2005

051010

ENERGIE-CHRONIK


Mainova läßt Verhandlungen mit MVV platzen

Die Frankfurter Mainova hat die seit Anfang des Jahres dauernden Verhandlungen über eine Verflechtung mit der Mannheimer MVV Energie (050206) vorerst beendet. Am 25. Oktober teilte der Mainova-Vorstand in einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 des Wertpapierhandelsgesetzes mit, daß er am selben Tag entschieden habe, kein verbindliches Angebot für eine Beteiligung an der MVV-Tochter Energieversorgung Offenbach AG (EVO) abzugeben. Die Beteiligung an der EVO, die zu 51 Prozent der MVV gehört, sollte der erste Schritt zu deren Verschmelzung mit der Mainova sein. Die MVV Energie wollte für die Überlassung ihres EVO-Anteils eine mindestens 25,1 Prozent betragende Beteiligung an der Mainova verlangen, wie der Vorstandsvorsitzende Schulten Ende September mitteilte (050913).

Gescheitert sind die Verhandlungen daran, daß auch die Mainova eine Beteiligung von 25,1 Prozent an der MVV wollte. Eine derartige Überkreuzbeteiligung habe seitens der MVV jedoch nicht kurzfristig eingeräumt werden können, hieß es in der Ad-hoc-Mitteilung.

Dem Vernehmen nach war die MVV Energie allenfalls bereit, der Mainova eine Beteiligung von zwanzig Prozent einzuräumen. Mainova und MVV Energie sind aus den früheren Stadtwerken Frankfurt bzw. Mannheim hervorgegangen. Beide befinden sich noch immer mehrheitlich in kommunalem Besitz: Die Mainova gehört zu 75,2 Prozent der Stadt Frankfurt und zu 24,4 Prozent der E.ON-Tochter Thüga (980708). An der MVV Energie ist die Stadt Mannheim mit 72,8 Prozent beteiligt. Weitere 15 Prozent wurden zunächst von der Thüga gehalten, dann aber der Energie Baden-Württemberg (EnBW) als Prämie für deren Stillhalten bei der Übernahme von Ruhrgas durch E.ON überlassen (041205).