April 2006 |
060415 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Shell Solar GmbH will sich künftig auf die Dünnschicht-Technologie
konzentrieren und hat deshalb Produktion, Vertrieb und Marketing von Solarzellen auf
Siliziumbasis an die SolarWorld AG verkauft. Shell stellte bisher jährlich Silizium-Solarzellen
mit einer Gesamtleistung von etwa 80 Megawatt her. Die Produktionsstätten gehen
an SolarWorld über. SolarWorld übernimmt auch die insgesamt 579 Mitarbeiter,
die in diesem Bereich tätig sind.
Shell will sich jedoch weiter im Geschäft mit konventionellen Solaranlagen engagieren,
sofern diese für Gebiete in Entwicklungsländern bestimmt sind, die nicht
an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind. Mit der Good Energies Investments
Inc. wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine Expansion der Solaraktivitäten
in diesen Ländern vorsieht.
Shell Solar geht davon aus, daß die Dünnschicht-Technologie (CIS) in den kommenden Jahren im Strommarkt eher wettbewerbsfähig sein wird als konventionelle Solarlösungen auf Siliziumbasis. Die von Shell entwickelte CIS-Technologie wird seit über vier Jahren am Markt angeboten. Nach Angaben des Unternehmens ermöglicht sie einen für Dünnschichtzellen bislang unerreichten Wirkungsgrad von 13,5 Prozent. Mit dem französischen Glasunternehmen Saint Gobain gebe es eine Vereinbarung, diese Technologie weiter zu erforschen und gemeinsame Entwicklungen zu untersuchen.
Die SolarWorld AG zählt sich nach Übernahme der Solarsiliziumaktivitäten von Shell Solar zu den "drei größten Solarkonzernen der Welt". Wie es in einer Pressemitteilung vom 28. März weiter hieß, erhöht sich durch die Übernahme die Zahl ihre Mitarbeiter von etwa 760 auf über 1300. Zu den bisherigen Produktionsstätten in Freiberg und Schweden kommen Produktionsstandorte in den USA und Gelsenkirchen sowie Vertriebsbüros in Südafrika und Asien hinzu.