April 2009 |
090414 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der RWE-Regionalversorger enviaM hat seine drei sächsischen Stadtwerke-Töchter Crimmitschau, Lichtenstein und Stollberg rückwirkend zum 1. Januar 2009 zusammengelegt. Nach Zustimmung der kommunalen Restanteilseigner wurden die entsprechenden Verträge am 27. April unterzeichnet. Das neue Unternehmen namens VSW Verbundstadtwerke Südwestsachsen GmbH beliefert etwa 45 000 Kunden und beschäftigt 61 Mitarbeiter. Sein Sitz ist in Lichtenstein (Geschäftsführung), mit Niederlassungen in Crimmitschau (Vertrieb) und Stollberg (Netz). Hauptanteilseignerin ist enviaM mit 96,27 Prozent. Die übrigen Anteile entfallen auf die Stadt Crimmitschau mit 1,73 Prozent, die Stadt Lichtenstein mit 1,68 Prozent und die Stadt Stollberg mit 0,32 Prozent.
Die Stadtwerke Crimmitschau, Stollberg und Lichtenstein waren in den Jahren 1991, 1993 und 1997 gegründet worden. Sie befanden sich ursprünglich zu hundert Prozent in kommunalem Eigentum. Den Strom bezogen sie von der RWE-Tochter Energieversorgung Südsachsen (Evsag) als Vorlieferant. Nach der Liberalisierung des Energiemarktes gehörten sie zur Kommunalen Energedienstleistungsgesellschaft Südsachsen mbH (981109). Als die Mitglieder dieser Kooperation dem Evsag-Nachfolger envia den Vertrag kündigten und zu Fortum wechselten, kam es deshalb zwischen Fortum und envia zu einem Streit, der mit einem Kompromiß endete (001106). Bald darauf gerieten die drei Stadtwerke ins Schlepptau des RWE-Konzerns, der die Evsag 1999 mit Wesag und Essag zur envia Energie Sachsen Brandenburg verschmolzen hatte (990502). Die envia fusionierte ihrerseits 2002 mit der Meag und heißt seitdem envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) (020604). Von 2002 bis 2004 übernahm der neue RWE-Regionalversorger in allen drei Orten die Mehrheit an den Stadtwerken bis auf unbedeutende kommunale Restbeteiligungen (031007). Seit 2006 betrieb die enviaM außerdem die Stromnetze aller drei Stadtwerke, während die Gasnetze an die RWE-Tochter Mitgas verpachtet wurden.