Februar 2010 |
100211 |
ENERGIE-CHRONIK |
In einer außerordentlichen Hauptversammlung billigten die Aktionäre des ostdeutschen Gasversorgers VNG am 29. Januar die Übertragung eines Kapitalanteils von 5,25 Prozent, der bisher dem französischen Konzern GDF Suez gehörte, auf die Gazprom Germania GmbH. Die deutsche Tochter des russischen Gaskonzerns kann damit ihre Beteiligung an VNG auf 10,52 Prozent verdoppeln. Die Zustimmung erfolgte laut VNG-Pressemitteilung "mehrheitlich". Das heißt, daß die kommunalen Eigentümer (25,79 %) zusammen mit Wintershall (15,79 %), Gazprom (5,26 %) und GDF Suez (5,26 %) gegen die EWE (47,90 %) als größten Eigentümer gestimmt haben. Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung des Bundeskartellamts, mit der aber zu rechnen ist.
Die Überlassung der VNG-Beteiligung war am 27. November 2009 am Rande der französisch-russischen Regierungsgespräche in Paris zwischen Gazprom und GDF Suez vereinbart worden. Gazprom ist dafür bereit, die Franzosen mit neun Prozent an der Ostsee-Pipeline Nord Stream zu beteiligen (091102).
Infolge der Übertragung des 5,26-Prozent-Anteils an Gazprom wird es für EWE noch aussichtsloser, für die geplante Überlassung ihrer VNG-Aktien an die Energie Baden-Württemberg (EnBW) in der Hauptversammlung eine Mehrheit zu finden. Die einzige Chance bestände darin, aus dem Block der kommunalen Eigentümer doch noch einen der Aktionäre mit einem Stimmenanteil von mehr als 2,1 Prozent herauszubrechen.