Februar 2018

180205

ENERGIE-CHRONIK


Chinesen wollen bei 50Hertz einsteigen

Die State Grid Corporation of China (SGCC) will beim ostdeutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz einsteigen. Dieser gehört seit acht Jahren zu 60 Prozent dem belgischen Übertragungsnetzbetreiber Elia und zu 40 Prozent dem australischen Infrastrukturfonds IFM (100307). Wie der belgische Mehrheitseigentümer am 24. Dezember mitteilte, verhandelt der australische Minderheitseigentümer derzeit mit den Chinesen über den Verkauf der Hälfte seiner Beteiligung. Am 23. Februar ließ er außerdem wissen, dass er binnen zwei Monaten entscheiden müsse, ob er von dem ihm zustehenden Vorkaufsrecht auf den Zwanzig-Prozent-Anteil Gebrauch machen will.

Der chinesische Staatskonzern kauft sich über seine Tochter State Grid International Development Co., Ltd (SGID) schon seit einiger Zeit weltweit bei Netzbetreibern ein. Seit 2009 erwarb er Beteiligungen an Übertragungsnetzen auf den Philippinen (TransCo 40 Prozent), in Portugal (REN 44,11 Prozent) und Australien (Electranet 44,11 Prozent). In Brasilien hat er gleich ein ganzes Dutzend Netzbetreiber übernommen. Außerdem gehörte er mit RWE und der saudi-arabischen Acwa Power zu den letzten noch verbliebenen Gesellschaftern der "Desertec Industrial Initiative" (Dii), die 2009 zur Realisierung von Wüstenstrom-Projekten gegründet worden war (141010). In Deutschland interessierte er sich für eine Beteiligung am Berliner Stromnetz, als dessen Verkauf durch Vattenfall anstand.

 

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