September 2018

180908

ENERGIE-CHRONIK


EU-Strafzölle auf chinesische Solarzellen nicht verlängert

Die EU-Kommission hat die Strafzölle für chinesische Photovoltaik-Hersteller am 3. September auslaufen lassen. Sie begründete diese Entscheidung mit der Marktsituation, die eine weitere Verlängerung der Abwehrmaßnahmen nicht rechtfertige. Die Abwägung der entgegengesetzten Bedürfnisse von Herstellern und Einkäufern der Solarmodule in Europa habe ergeben, dass es im Gesamtinteresse der EU liege, die Strafzölle auslaufen zu lassen. Mit dieser Entscheidung berücksichtige sie auch die neuen EU-Ziele für erneuerbare Energien.

Die sogenannten Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen waren 2013 beschlossen worden, um europäische Hersteller vor der Überflutung des Marktes mit staatlich subventionierten Billigangeboten aus China zu schützen (130613). Sie betrafen aber nur solche chinesischen Unternehmen, die sich nicht zur Einhaltung von Mindestpreisen verpflichtet haben bzw. gegen diese Verpflichtung verstoßen haben (130705). Zuletzt waren sie im März 2017 um 18 Monate verlängert worden (170303).

Die rund fünfzig Unternehmen, die sich in der "Solar Alliance for Europe" (SAFE) zusammengeschlossen hat, um die Strafzölle zu kippen, sehen damit ihr Ziel erreicht. Das "interessante Netzwerk" werde aber bestehen bleiben und weiterhin den Informationsaustausch unter den Mitgliedern ermöglichen, meinte SAFE-Sprecher Holger Krawinkel, der bei der Mannheimer MVV Energie auf der Gehaltsliste steht (140615).

US-Solarbranche streicht Investitionen wegen Verteuerung chinesischer Importe

Die USA haben dagegen zu Jahresbeginn Strafzölle auf den Import von Solarpanelen in Kraft gesetzt, die bei 30 Prozent liegen. Präsident Donald Trump will damit gegen Billigimporte aus China vorgehen, um die heimischen Hersteller zu schützen. Erreicht hat er allerdings nur, dass die Solarbranche geplante Investitionen in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Dollar entweder abgeblasen oder auf Eis gelegt hat. Dies ergab eine Umfrage der Agentur Reuters (7.6.) unter Projektentwicklern. Die USA sind inzwischen der weltweit viertgrößte Solarmarkt nach China, Japan und Deutschland. Die Solarindustrie beschäftigt dort mehr als 250.000 Mitarbeiter - etwa drei Mal soviel wie die Kohlebranche.

 

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