April 2019

190413

ENERGIE-CHRONIK


Staat profitiert vom Anstieg der Strompreise

Von jedem Anstieg der Strompreise profitiert der Staat, da sich die Gesamtsumme der einzelnen Preisbestandteile nochmals um 19 Prozent Mehrwertsteuer erhöht. Allein in diesem Jahr werden deshalb den Haushaltskunden rund 300 Millionen Euro zusätzlich abverlangt, ohne dass deren Verbrauch steigt oder sie irgendeine Gegenleistung erhalten. Auf diesen fatalen Mechanismus machte im März der Tarifvergleicher Verivox mit einer Modellrechnung aufmerksam.

Die Verivox-Rechnung basiert auf dem jüngsten Preisanstieg um rund fünf Prozent für einen Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden (190304). Für das Jahr 2018 wird ein Netto-Durchschnittspreis von 23,38 Cent pro Kilowattstunde zugrundegelegt, der sich in diesem Jahr auf 24,56 Cent erhöht. Entsprechend steigt die Mehrwertsteuer von 4,44 auf 4,67 Cent pro Kilowattstunde und der Brutto-Durchschnittspreis von 27,82 auf 29,23 Cent pro Kilowattstunde. An der Gesamtverteuerung der Kilowattstunde um 1,41 Cent ist somit die Mehrwertsteuer mit 0,23 Cent beteiligt. Da die deutschen Haushalte laut Umweltbundesamt jährlich rund 129 Milliarden Kilowattstunden verbrauchen, ergibt sich daraus für die Gesamheit der Kleinverbraucher eine Mehrbelastung um rund 300 Millionen Euro. Und auch für den Durchschnittshaushalt sind es immerhin 9,20 Euro.

Die Mehrwertsteuer ist indessen nur die Spitze des Eisbergs aus staatlichen Belastungen. Aktuell besteht der Strompreis zu 54 Prozent aus Steuern, Umlagen und Abgaben. Der Rest sind jeweils 23 Prozent für Netznutzungsentgelte sowie für Beschaffung, Marge und Vertrieb.

 

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