Dezember 2020

201207

ENERGIE-CHRONIK


E.ON und Amprion vereinbaren enge Kooperation

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und der E.ON-Konzern als Deutschlands größter Verteilnetzbetreiber haben eine enge Kooperation vereinbart. Wie sie am 12. Dezember mitteilten, unterzeichneten der Amprion-Chef Hans-Jürgen Brick und der E.ON-Netzvorstand Thomas König eine entsprechende Absichtserklärung. Die Kooperation umfasst im Wesentlichen drei Gebiete, auf denen in den kommenden Monaten gemeinsame Projekte starten sollen. Zum einen sind das Konzepte für die gemeinsame Nutzung von innovativen Betriebsmitteln wie den "Netzboostern". Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist die Netzplanung, um den notwendigen Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze noch stärker zu koordinieren. Außerdem wollen die Partner bei der Steuerung der Netze eng kooperieren und gemeinsame Lösungen entwickeln. Sie begründen dies mit den neuen Herausforderungen für die Systemführung, die sich aus der zunehmenden Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Quellen infolge der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke bis Ende 2022 und dem Kohleausstieg bis 2038 ergeben.

TransnetBW plant Batteriespeicher mit 250 MW

Das "Netzbooster"-Konzept, das eine höhere Auslastung des Übertragungsnetzes ermöglichen soll und von der Bundesnetzagentur zunächst als nicht bestätigungsfähig eingeschätzt wurde (190805), hat sich bei der weiteren Prüfung durch die Behörde "als grundsätzlich energiewirtschaftlich sinnvoll erwiesen". Dies erklärte die Bundesregierung in ihrer vom 11. November datierten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion nach den genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen für einen Batteriespeicher dieser Art, den der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW am Netzknoten Kupferzell plant und der von der Bundesnetzagentur im Dezember 2019 nachträglich bestätigt wurde. Mit einer installierten Leistung von 250 MW habe das Projekt der TransnetBW "bereits eine großtechnische Dimension".

Im Gegensatz zur klassischen präventiven Auslegung des (n-1)-Kriteriums, bei der das Übertragungsnetz nach Eintreten eines Ausfalls keine Überlastungen aufweisen darf, lasse das Netzbooster-Konzept eine kurzfristige Überlastung im Fehlerfall zu. Die Einhaltung der (n-1)-Sicherheit erfolge dabei reaktiv durch die sofort zur Verfügung stehende Leistung des Batteriespeichers. Der in Kupferzell geplante Netzbooster könne so bei Abruf seiner gesamten Leistung den Zeitraum von einer Stunde überbrücken, bis er durch konventionelle Redispatch-Maßnahmen oder Netzstabilitätsanlagen (201107) abgelöst werden muss.

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