Januar 2023

230109

ENERGIE-CHRONIK


Siemens Energy nimmt Windtochter Gamesa von der Börse

Eine außerordentliche Hauptversammlung der Siemens Renewable Energy (SGRE) beschloss am 25. Januar in Bilbao, den Hersteller von Windkraftanlagen nicht mehr an der Börse zu listen. Der Beschluss wurde mit 98,43 Prozent der Stimmen gefasst und war reine Formsache, da die Muttergesellschaft Siemens Energy inzwischen knapp 93 Prozent der Aktien erworben hat, um bei der Sanierung des Unternehmens freie Hand zu haben.

Als Siemens im Sommer 2016 den spanischen Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa mehrheitlich übernahm (160601), war dies mit großen Hoffnungen verbunden, die neu errungene Position als Weltmarktführer bei Windkraftanlagen halten und weiter ausbauen zu können. Stattdessen ergab sich bald eine Vielzahl von Problemen, durch die es mit der Auftragslage und dem Börsenwert des neuen Unternehmens abwärts ging (170805, 171009). Das änderte sich auch nicht, nachdem der Konzern sein Energiegeschäft in die neu gegründete Siemens Energy eingebracht hatte (200711). Deren bisheriges Vorstandsmitglied Jochen Eickholt wurde deshalb Anfang 2022 neuer Vorstandsvorsitzender der spanischen Windkraft-Tochter, um diese zu sanieren. Neben der Streichung zahlreicher Arbeitsplätze und dem Austausch mehrerer Manager gehörte dazu ein Übernahmeangebot an die spanischen Minderheitsaktionäre, das rund drei Milliarden Euro kostete und Ende des Jahres abgeschlossen werden konnte.

 

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