September 1996

960902

ENERGIE-CHRONIK


VDEW fordert längere Übergangsfristen für den europäischen Strommarkt

Der Richtlinienentwurf der EU-Energieminister zur Liberalisierung des Strommarktes (siehe 960601) sichert noch keinen fairen und gleichgewichtigen Wettbewerb. Dies unterstrich der Präsident der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Heinz Klinger, in der Fachzeitschrift atomwirtschaft (9/96). Es bestehe die Gefahr, daß einzelne EU-Mitglieder zugunsten ihrer Stromwirtschaften wettbewerbshemmend eingreifen könnten. Schutz vor Investitionsruinen böte nur eine längere Übergangsfrist, wie sie der Entwurf bereits jetzt Belgien, Griechenland und Irland zugesteht. Die Forderung nach einer "Schonfrist" sei besonders für Ostdeutschland nötig, wo nahezu der gesamte Kraftwerkspark und große Teile des Netzes erneuert werden. Die Richtlinien sollten deshalb erst Anfang 1999 und nicht, wie geplant, bereits zum 1. Januar 1997 in Kraft treten.