Oktober 1996 |
961007 |
ENERGIE-CHRONIK |
In diesem Jahr wird es keine weiteren Transporte von nuklearen Abfällen ins Zwischenlager Gorleben geben, weil sich Niedersachsen nicht in der Lage sieht, ausreichenden Polizeischutz für die Castor-Behälter bereitzustellen. Dies teilte am 22.10. der niedersächsische Innenminister Gerhard Glogowski (SPD) in Hannover mit. Der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), die im November drei Castor-Behälter von Bayern und Baden-Württemberg nach Gorleben bringen wollte, habe er einen neuen Termin "für das nächste Jahr in Aussicht gestellt" (FAZ, 23.10.; siehe auch 960606 u. 960709).
In einem Interview mit dem Spiegel (21.10.) teilte Glogowski mit, daß derzeit nach Alternativen zum Bahntransport der Castor-Behälter gesucht werde: "Wir lassen momentan den Seeweg bis zu einem norddeutschen Hafen oder dem Elbe-Seiten-Kanal prüfen. Dann brauchen wir eine Bündelung von mindestens sechs Castoren, um den Sicherungsaufwand zu rechtfertigen. Der Steuerzahler kann nicht so ohne weiteres mit 50 Millionen Mark pro Castor-Transport belastet werden."