Februar 1997 |
970213 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die hessische Umweltministerin Margarethe
Nimsch (Bündnisgrüne) hat der RWE Energie am 14.2. zwei
Bescheide zugestellt, in denen sie einen "lückenlosen
Nachweis" für sämtliche Stoffe verlangt, die bei
der Wiederaufarbeitung der Brennstäbe aus den beiden Reaktoren
des Kernkraftwerks Biblis im französischen La Hague anfallen.
Das Unternehmen soll künftig bei jedem Brennelementewechsel
nachweisen, "daß die vom Atomgesetz geforderte schadlose
Verwertung beziehungsweise direkte Endlagerung abgebrannter Brennelemente
und radioaktiver Abfälle auch tatsächlich realisiert
wird". Nimsch will sich damit offenbar eine Handhabe verschaffen,
um ein Wiederanfahren der beiden Blöcke nach der üblichen
Revision zu verhindern. Diese ist für Biblis B am 26. Juli
und für Biblis A im November geplant. Sie stützt sich
bei ihrem Vorgehen auf ein Gutachten des Gießener Rechtsprofessors
Klaus Lange. Nach Ansicht des Bundesumweltministeriums handelt
sie rechtswidrig (FR, 15.2.; siehe auch 960110,
960315, 960805,
961118).