März 1997 |
970310 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die hessische Umweltministerin Margarethe
Nimsch (Bündnisgrüne) unternahm Anfang März einen
neuen Vorstoß zur Stillegung des Kernkraftwerks Biblis A.
Da sie verpflichtet worden ist, in dieser Angelegenheit nichts
mehr ohne Zustimmung des Bundesumweltministeriums zu unternehmen,
teilte sie zunächst ihrer Bonner Kollegin Angela Merkel (CDU)
mit, daß sie beabsichtige, die Betriebsgenehmigung aus dem
Jahr 1975 zu widerrufen. Zur Begründung führte sie an,
daß die Versuche zur Nachrüstung des 1200-MW-Reaktors
gescheitert seien. Merkel reagierte daraufhin erwartungsgemäß
mit einer Untersagung. Zugleich wies sie die hessische Umweltministerin
an, die beiden Bescheide zurückzuziehen, mit denen diese
einen "lückenlosen Nachweis" für die Entsorgung
der beiden Blöcke in Biblis verlangt hatte (siehe
970213). Während Vertreter der rot-grünen Regierungskoalition
in Wiesbaden die Weisung aus Bonn kritisierten, warf die hessische
CDU der Landesregierung vor, sie blockiere die nötige und
mögliche Nachrüstung des mehr als zwanzig Jahre alten
Reaktors Biblis A (Handelsblatt, 5.3.; FR, 8.3.; FAZ, 13.3.).