September 1998

980904

ENERGIE-CHRONIK


Vasa Energy vereinbart erste Durchleitung und kritisiert die bestehende Regelung

Die in Hamburg ansässige Vasa Energy GmbH & Co KG hat mitgeteilt, daß es ihr als erstem Nicht-Verbund-Unternehmen gelungen sei, einen Durchleitungsvertrag unter Dach und Fach zu bringen. Zu Einzelheiten wollte sich Pressesprecher Christian Gotthardt jedoch nicht äußern. Die Vasa Energy verfügt nach eigenen Angaben als "Independent Power Producer" über Erzeugungskapazitäten von 240 MW für Strom und 575 MW für Wärme und hat soeben den Zuschlag für die Errichtung eines 1150-MW-Gaskraftwerks in Lubmin erhalten (980821). Sie will auf dem deutschen Markt vor allem mit Stadtwerken ins Geschäft kommen (980817 u. 980410). Außerdem betätigt sie sich als Energieberater und Stromhändler (980807). Das Unternehmen gehört zu 50 % dem schwedischen Stromunternehmen Vattenfall, zu 49 % der Familiengesellschaft Saalfeld GmbH & Co KG und zu 1 % dem Firmenchef Michael Saalfeld (Erdöl-Informationsdienst, 14.9.).

In einem Interview mit VWD (11.9.) kritisierte Marcus Mattis, der in der vierköpfigen Geschäftsführung von Vasa Energy für den Bereich Kommunen und Vetriebspartner verantwortlich ist, die Verbändevereinbarung zur Durchleitung (970801 u. 980404). Es handele sich um eine wettbewerbsfeindliche Regelung, weil jeder einzelne Fall angefragt und verhandelt werden müsse. Außerdem seien die Durchleitungskosten zu hoch. Die Distanzkomponente diskriminiere ausländische Anbieter. Man werde "in Deutschland um eine regulierende Behörde im Elektrizitätsmarkt nicht herumkommen".