Juni 1999 |
990601 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die geplante deutsche Strombörse wird auf Grundlage der Vorschläge errichtet, welche die Frankfurter Börse gemacht hat. Diese Empfehlung gab am 10.6. die Projektgruppe "Deutsche Strom- und Energiebörse", die auf Anregung des Bundeswirtschaftsministeriums gegründet worden war (990510). Ebenfalls beworben hatten sich Leipzig, Hannover und Düsseldorf. Die unterlegene Stadt Leipzig (990209) will ungeachtet der Entscheidung für Frankfurt an eigenen Plänen für eine Strombörse festhalten und Anfang Juli ein entsprechendes Konzept vorstellen. Sie wird dabei von der skandinavischen Strombörse Nord Pool unterstützt (Börsen-Zeitung, 12.6.; Handelsblatt, 14.6.).
Die von der Deutsche Börse AG zusammen mit der deutsch-schweizerischen Terminbörse Eurex und der New Yorker Börse Nymex geplante "GEX - German Energy Exchange" soll bis Mitte nächsten Jahres aufgebaut werden und später in "EEX - European Energy Exchange" umbenannt werden. Sie wird zumindest vorerst eine reine Terminbörse sein. Die Schweizer Stromwirtschaft unterstützt das Projekt ebenfalls. Leipzig plant im Jahr 2000 die Eröffnung einer Spotbörse, die später zur Terminbörse erweitert wird (NZZ, 12.6. u. 22.6.).
In Amsterdam wurde am 16.6. offiziell die
"APX - Amsterdam Power Exchange" als Spotmarkt
eröffnet. Der Handel läuft vollständig über
das Internet: Die jeweiligen Tages- und Nachtkurse sind unter
der Internet-Adresse www.apx.nl für jeden ersichtlich. Mithandeln
können aber nur die bisher 13 Marktteilnehmer, die über
einen speziellen Code verfügen. Neben niederländischen
Unternehmen gehören dazu Preussen-Elektra und VEW Energie
aus Deutschland, Vattenfall aus Schweden und die belgische Electrabel
(Handelsblatt, 18.6.; Hann. Allgemeine, 19.6.).