März 2001

010320

ENERGIE-CHRONIK


Bayern zur Umrüstung des Garchinger Forschungsreaktors bereit

In dem seit 1994 dauernden Streit um die Verwendung von hochangereichtertem Uran (HEU) für den Betrieb des neuen Garchinger Forschungsreaktors II (960209, 960818) bahnt sich eine Lösung an: Das Bundeskabinett beschloß am 21. März die Eckpunkte einer Vereinbarung mit dem Land Bayern über die Umrüstung des neuen Forschungsreaktors auf Brennstoff mit abgesenktem Anreicherungsgrad. In ihrer Pressemitteilung verwies die Bundesregierung auf internationale Vereinbarungen, die Herstellung und Verwendung von HEU zu verhindern, da dieses Material auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden kann. Der Bau einer mit HEU betriebenen Anlage sei deshalb "als problematisch und außenpolitisch bedenklich" anzusehen. Zugleich begrüßte die Bundesregierung die Bereitschaft der bayerischen Landesregierung, den Reaktor auf Brennstoff mit abgesenktem Anreicherungsgrad umzurüsten.

Der Forschungsreaktor II ist der Nachfolger eines 1957 in Betrieb genommenen Reaktors ("Garchinger Atomei"). Wie sein Vorgänger dient er der Erzeugung einer starken Neutronenstrahlung für grundlagen- und anwendungsbezogene Forschungen zu Fragen der Physik, Chemie, Biologie, Medizin, Materialforschung und Ingenieurwissenschaften. Bauherr, Eigentümer und Betreiber der Anlage ist das Land Bayern.