Februar 2002 |
020206 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Wasserkraft-Ehe zwischen E.ON und dem österreichischen Verbund (010702), die von der EU-Kommission bereits genehmigt wurde (020115), kommt vorerst nicht zustande. Unter dem Eindruck einer monatelangen Medienkampagne gegen den "Ausverkauf österreichischer Wasserkraft" traf sich der österreichische Wirtschaftsminister Martin Bartenstein am 13. Februar mit Politikern der Bundesländer, um erneut eine "österreichische Lösung" für die Stromwirtschaft des Landes anzupeilen, die seit 1. Oktober 2001 vollständig liberalisiert ist (011005). Es wurde vereinbart, daß sich die Stromversorger mit ihren öffentlichen Eigentümern bis zum 30. April auf ein Grundkonzept einigen, das zunächst eine gemeinsame Stromhandelsgesellschaft von Verbund und Landesversorgern sowie eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft für Großkunden umfaßt. Später soll auch über die Zusammenlegung der Kraftwerke und der Stromnetze verhandelt werden. Nicht mitmachen werden allerdings die Versorger für Tirol und Vorarlberg im Westzipfel des Landes, die über bessere Stromverbindungen ins Ausland als zum Rest des Landes verfügen. Außerdem ist die Beteiligung Kärntens noch ungewiß (Die Presse, 14.2.; FAZ, 7.2. u. 14.2.).
Die E.ON Energie teilte bereits am 7. Februar mit, daß sie "zunächst in Abstimmung mit dem Verbund die Gespräche über die Einbeziehung weiterer Partner für eine 'österreichische Lösung' abwarten" wolle.