November 2004 |
041115 |
ENERGIE-CHRONIK |
Den seit einem Jahr laufenden Reklamefeldzug des RAG-Konzerns für die Steinkohle (040912, 040511, 031014) beantwortete die Deutsche Energie-Agentur (dena) im November mit einer eigenen Anzeigenkampagne zugunsten der Erneuerbaren Energien. Anlaß war ein gegen die Windenergie gerichtetes Anzeigenmotiv der RAG: Es zeigte Spielzeug-Windräder mit dem Text "Sie brauchen Zeit, um groß zu werden." Die dena reagierte darauf mit dem Bild eines Kohlekraftwerks und dem Text: "Sie brauchen Zeit, um sauber zu werden. Wir geben sie ihnen. Wir lassen die Zukunft nicht in Rauch aufgehen." Allerdings kam aus den Schornsteinen des abgebildeten Kraftwerks ersichtlich kein Rauch. Die dena-Texter scheinen vielmehr die Dampfschwaden aus Kühltürmen für Rauch gehalten zu haben.
Sowohl der hochsubventionierte RAG-Konzern als auch die im Oktober 2000 gegründete "Deutsche Energie-Agentur" (001011) leben letzten Endes von Steuergeldern. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, der als eifriger Parteigänger der Kohle gilt und bisher nicht gegen die RAG-Kampagne intervenierte, ist auch Vorsitzender des dena-Aufsichtsrats.