Januar 2006 |
060113 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die geplante Übernahme des kompletten Gasgeschäfts des ungarischen Energiekonzerns Mol durch E.ON (041103) ist am Widerstand der EU-Kommission gescheitert. Wie die Kommission am 21. Dezember mitteilte, hat sich E.ON aufgrund der nach einer ersten Prüfung geäußerten Bedenken (050705) bereit erklärt, auf die Bereiche Gaserzeugung und -transport zu verzichten und lediglich die beiden Mol-Töchter zu übernehmen, die für Gashandel und -speicherung zuständig sind. Ferner übernimmt E.ON von Mol 50 Prozent der Gasimportgesellschaft Panrusgaz, die zur anderen Hälfte Gazprom gehört. Um eine vollständige Trennung von den bei Mol verbleibenden Geschäftsbereichen Gaserzeugung und -transport zu gewährleisten, wird E.ON die beiden bisherigen Mol-Töchter nicht nur zu 75 Prozent, sondern hundertprozentig erwerben. Außerdem mußte E.ON sich verpflichten, durch die Freigabe erheblicher Gasmengen über einen Zeitraum von zehn Jahren die Gasbestände auf dem ungarischen Markt aufzustocken.
Wie der E.ON-Konzern seinerseits am 13. Januar mitteilte, beträgt der Kaufpreis nunmehr insgesamt rund 450 Millionen Euro. Darüber hinaus übernehme E.ON Finanzschulden in Höhe von rund 600 Millionen Euro. Der Vertrag mit Mol enthalte ferner eine Vereinbarung über Ausgleichszahlungen zur "nachträgliche Anpassung des Kaufpreises", falls dies aufgrund der "Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen bis Ende 2009" notwendig werden sollte. Die Transaktion werde Ende März 2006 vollzogen.