April 2006

060407

ENERGIE-CHRONIK


EU-Kommission gibt grünes Licht für Übernahme der Endesa durch E.ON

E.ON erhielt am 25. April von der Europäischen Kommission die kartellrechtliche Freigabe zur Übernahme des führenden spanischen Energieunternehmens Endesa. Wie es in einer Pressemitteilung des Konzerns vom selben Tag weiter hieß, erwartet die Kommission keinerlei negative Auswirkungen auf den Wettbewerb in den europäischen Energiemärkten. Die Genehmigung sei ohne Auflagen erteilt worden. "Damit kommen wir einen wesentlichen Schritt im Übernahmeverfahren für Endesa weiter", ließ sich der Vorstandsvorsitzende Wulf H. Bernotat zitieren.

E.ON hatte am 21. Februar überraschend ein Barangebot in Höhe von 29,1 Milliarden Euro für die Endesa gemacht (060301), um deren Übernahme sich auch der einheimische Gasversorger Gas Natural bemüht (050909). Die spanische Regierung favorisiert weiterhin die Übernahme durch Gas Natural. Zu diesem Zweck hat sie die Nationale Energiekommission CNE mit der Prüfung der Frage beauftragt, ob die spanische Stromversorgung auch beim Erwerb der Endesa durch einen ausländischen Kaufinteressenten gewährleistet bleibe. Da die Ermächtigung der CNE erst nach Abgabe des Kaufangebots von E.ON erfolgte, sieht die EU-Kommission darin eine Behinderung des freien Kapitaltransfers und will ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Spanien einleiten. Es ist allerdings keineswegs sicher, daß die Nationale Energiekommission im Sinne der Regierung entscheiden wird.