Dezember 2007 |
071210 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die aus russischer Sicht unbotmäßige Ukraine muß mit Beginn des neuen Jahres für tausend Kubikmeter Gas 180 Dollar bezahlen. Das sind 50 Dollar mehr als bisher. In der Moskauer Gazprom-Zentrale unterzeichneten Gazprom-Chef Alexej Miller und der ukrainische Energieminister Juri Boiko am 4. Dezember eine entsprechende Vereinbarung. Für das kremlfreundliche Weißrußland erhöht sich dagegen der Gaspreis ab 2008 lediglich um 25 Prozent auf 125 Dollar. Außerdem sicherte Kremlchef Putin dem weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko eine Finanzhilfe in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar zu. (DPA, 6. u. 17.12.)
Der russische Staatsmonopolist Gazprom hatte den Gaspreis für die Ukraine erhöht, nachdem die dortigen Parlamentswahlen nicht im Sinne des Kreml verlaufen waren. Schon bisher hatte die Ukraine Schwierigkeiten, ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gazprom zu erfüllen. Anfang Oktober hatte Gazprom deshalb ausstehende Forderungen in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar unter Androhung eines Lieferstopps eingetrieben (071011). Die designierte neue Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, distanzierte sich von der jetzt vereinbarten weiteren Erhöhung des Gaspreises, die noch von der alten Regierung ausgehandelt wurde. "Dieser Preis basiert nicht auf Logik, sondern auf Korruption", sagte sie in Kiew.