September 2008

080910

ENERGIE-CHRONIK


Slowakei schließt Nuklearabkommen mit Frankreich

Der französische Nuklearkonzern Areva wird in der Slowakei einen Reaktor vom Typ EPR errichten. Am 17. September unterzeichneten Staatspräsident Sarkozy und der slowakische Ministerpräsident Robert Fico in Paris eine entsprechende Vereinbarung über Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Frankreich setzt damit seine Offensive zum Export von Nukleartechnologie fort (080508). Bisher konnte es den EPR bereits Finnland (031205), Italien (071207), Großbritannien (080903), China (080808) und einer Reihe nordafrikanischer Staaten (071207) schmackhaft machen.

Noch ein Kunde für den EPR: Frankreichs oberster Reaktor-Verkäufer Sarkozy und der slowakische Premier Fico (links) unterzeichnen das Abkommen über nukleare Kooperation.

Der EPR soll am Standort Bohunice die beiden russischen Reaktoren des Typs WWER 440/230 ersetzen, zu deren Abschaltung sich die Slowakei verpflichtet hat. Der erste Reaktor wurde vor zwei Jahren stillgelegt. Der zweite soll zum Ende dieses Jahres abgeschaltet werden. In Betrieb bleiben dann nur noch die beiden neueren Reaktoren des Typs WWER 440/213, die ebenfalls über eine Bruttoleistung von jeweils 440 MW verfügen.

Faktisch strebt die Slowakei nicht nur den Ersatz alter Anlagen, sondern den Ausbau der Kernenergie an. Mit 1600 MW wird der EPR die Leistung der beiden alten Reaktoren in Bohunice deutlich übertreffen. Zudem drängt die Regierung den Kernkraftwerksbetreiber Enel zur Fertigstellung eines dritten und vierten Blocks am Standort Mochovce (080813). Dort sind derzeit zwei Reaktoren des Typs WWER 440/213 in Betrieb. Ferner gibt es bereits Pläne für die Errichtung eines weiteren Blocks in Mochovce, Bohunice oder am neuen Standort Kecerovce.

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