Juli 2011

110714

ENERGIE-CHRONIK


Duisburg kauft E.ON-Beteiligung an Stadtwerken zurück

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) hat am 15. Juli die zwanzigprozentige Beteiligung des E.ON-Konzerns an den Stadtwerken zurückerworben. Die städtische Konzernholding besitzt nun 80 Prozent der Anteile an ihrer Tochtergesellschaft Stadtwerke Duisburg AG. Die restlichen zwanzig Prozent hält weiterhin RWE. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Stadtwerke Duisburg AG beliefern Kunden im Großraum Duisburg mit Strom, Gas, Fernwärme und Wasser. Mit rund 1100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 795 Millionen Euro gehören sie zu den großen kommunalen Versorgern in Deutschland. Seit kurzem sind sie zusammen mit fünf weiteren Stadtwerken Mehrheitseigentümer des Steinkohle-Verstromers Steag (101203).

Vom Verkauf der Thüga ausgenommen

Die Beteiligung an den Stadtwerken Duisburg gehörte zu den insgesamt vier größeren Aktienpaketen, die E.ON im August 2009 vom Verkauf der Beteiligungstochter Thüga ausnahm und auf die E.ON Ruhrgas übertrug, um sie separat zu verkaufen (090801). Die vierzigprozentige Beteiligung an der HEAG Südhessische Energie AG und der Zehn-Prozent-Anteil an den Stadtwerken Karlsruhe werden nach dem bisherigen Stand der Dinge ebenfalls von diesen Unternehmen selber erworben. Erfolglos blieb dagegen der Versuch, die 37-prozentige Beteiligung an der Berliner Gasag zusammen mit dem Aktienpaket von Vattenfall zu einer Mehrheitsbeteiligung zu bündeln und für mindestens 700 Millionen Euro zu verkaufen (100510).

MVV beteiligt sich an Stadtwerken Walldorf

Der kommunale Energiekonzern MVV Energie beteiligt sich mit 25,1 Prozent an den Stadtwerken Walldorf. Dies gaben beide Seiten am 20. Juli bekannt, nachdem tags zuvor der Walldorfer Gemeinderat den Einstieg der MVV gebilligt hatte. Die zwischen Heidelberg und Karlsruhe gelegene Gemeinde, in der das Softwareunternehmen SAP seinen Konzernsitz hat, zählt etwa 14500 Einwohner. Die Stadtwerke beschäftigen knapp 50 Mitarbeiter und erzielten zuletzt einen Jahresumsatz von rund 18 Millionen Euro.

Die Stadtwerke Walldorf entstanden 1996 als Eigenbetrieb der Stadt, die das Stromnetz vom EnBW-Vorläufer Badenwerk übernommen hatte. 1999 kamen die Wasserversorgung und 2003 die Gasversorgung hinzu. Seit dem Jahr 2000 werden die Stadtwerke als GmbH geführt.

Faktisch kooperieren die Stadtwerke schon seit Jahren mit der MVV. Seit Anfang 2008 liegt die kaufmännische Geschäftsführung in den Händen des MVV-Vertriebsexperten Matthias Gruber. Dieselbe Funktion hat Gruber bei den Stadtwerken Buchen, an denen die MVV schon 1999 eine Sperrminorität erwarben (990726).

Geplante Fusion der Stadtwerke Solingen, Remscheid und Velbert gescheitert

Weitere Stadtwerke-Beteiligungen hält die MVV in Offenbach (000604), Solingen (010906), Ingolstadt (011216), Kiel (040505), Sinsheim, Schwetzingen (060714) und Köthen. Die vor drei Jahren geplante Fusion der Stadtwerke Solingen, Remscheid und Velbert (080611) scheiterte Ende 2008 kurz vor der Vertragsunterzeichnung, weil den Velberter Kommunalpolitikern die daraus entstehenden Kosten zu hoch erschienen. Auch zu der daraufhin anvisierten Fusion der Stadtwerke Solingen und Remscheid kam es bisher nicht.

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